BerlinLiebe: Original Unverpackt

Stellt euch vor: Es ist Samstag, der Kühlschrank ist nach einer Arbeitswoche gähnend leer und ihr macht euch auf den Weg zum nächsten Supermarkt, um ordentlich einzukaufen. Manch einer schreibt sich eine Liste, der andere macht sich direkt auf den Weg und ein, zwei Stunden später kommt ihr vollbepackt nach Hause. Und was habt ihr mitgebracht? Müll.*
Wie bitte?! Ihr habt doch ganz viele leckere Sachen eingekauft, Obst, Gemüse, ein neues Müsli, Joghurt, Nudeln und dieses leckere Pesto... ja, und ein paar blinde Passagiere sind auch an Bord. Folie, Pappe, Glas und vor allem Plastik in allen Formen und Farben.


Doch jetzt die gute Nachricht: je mehr man sich dieser blinden Passagiere bewusst macht, desto mehr kann man versuchen, sie zu vermeiden. Denn machen wir uns nichts vor, sie sind ein großes Problem - allein unsere Ozeane können ein Lied von schwimmenden Plastikinseln singen. Dass wir seit Jahrzehnten auf eine Sackgasse zusteuern, lässt glücklicherweise einige Leute umdenken. Dazu gehören zum Beispiel Sara Wolf und Milena Glimbovski. Die beiden haben 2012 die Idee für das erste Supermarkt-Konzept in Deutschland entwickelt, das auf Einweg-
verpackungen verzichtet.



Weil sie mit ihrem Traum vom selbstbestimmten Einkaufen nicht allein sind, konnten die beiden durch ein erfolgreiches Crowdfunding Projekt am 13. September ihren ersten Laden in Berlin Kreuzberg eröffnen: Original Unverpackt. In der Wiener Straße 16 kann man nun gezielt das einkaufen, was man braucht und wie viel genau davon. Das spart unnötige Verpackung, vermeidet das Wegwerfen von übrigen Lebensmitteln und Überraschungen beim Öffnen der Packung. Wer hat sich nicht schon einmal gewundert, dass eine Müslipackung nur zu 2 Dritteln gefüllt ist oder warum Äpfel in einer Pappschale eingeschweißt werden...




Doch wie genau funktioniert das Konzept? - sind wir doch alle den klassischen Supermarkt gewöhnt. Bei Original Unverpackt werden die Lebensmittel in sogenannten Bulk Bins (Lebensmittelspendern) aufbewahrt und können ganz einfach per Handdruck abgefüllt werden. Zur Aufbewahrung können mitgebrachte Gläser, Dosen oder Stoffbeutel benutzt werden, oder wenn man spontan vorbeikommt, geben Pfandbehälter oder recycelte Papiertüten Abhilfe. Doch nicht nur Nudeln, Nüsse oder Mehl kann man sich abfüllen, sondern auch Wein, Öl oder Reinigungsmittel. Eben alles, was das Herz begehrt.



Die meisten Produkte stammen von lokalen Anbietern aus Brandenburg, mit denen Original Unverpackt eng zusammenarbeitet. Alles ist für die Kunden eigens getestet und ausgesucht, damit jeder auf gute Ware zurückgreifen und beglückt einkaufen kann. Was will man bitte mehr?





Ich bin total begeistert von dem Projekt, weil mich das Thema "Müll vermeiden" zunehmend beschäftigt und wünsche dem Team ganz viele begeisterte und treue Kunden. Für alle von euch, die bisher keinen OU-Laden vor der Haustür haben, kann ich den Wochenmarkt oder das Einkaufen im Bioladen ans Herz legen. Dort kann man sehr gut auf unnötige Verpackungen verzichten und z.B. Obst und Gemüse lose einkaufen, sich Brötchen in einen Stoffbeutel stecken oder Oliven etc. in mitgebrachte Dosen füllen lassen.

Bon appétit!

Original Unverpackt
Wiener Straße 16
10999 Berlin

Mo-Fr 10.00 - 20.00 Uhr
Sa    09.00 - 19.00 Uhr

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* Derzeit produziert jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich ca. 500-600 Kilo Müll. 

p.s. ein sehr spannendes Projekt zu dem Thema ist das "Zero Waste Home" von Béa Johnson.


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